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Erinnerungen

Meine Gedichte dürfen „Bildbastler“ gerne für ihre Arbeiten benutzen, so lange sie 1:1 übernommen werden und mein Name drunter bleibt.

Des Weiteren dürfen sie ohne meine Erlaubnis keinen kommerziellen Zwecken dienen. Und nun wünsche ich Ihnen/euch viel Spaß beim Basteln.

 

Zeitreise

Fotos sind Erinnerungen,
holen altes Dir zurück:
Eisigkalte, dunkle Zeiten -
aber oft auch Freud und Glück.

Bringen Dich zum Überlegen,
wie die Zeit doch ist gerannt,
was man doch für schräge Vögel
früher einmal hat gekannt.

Lassen Menschen auferstehen,
die schon lange nicht mehr sind;
zeigen Deine mittlerweile
großen Sprosse, noch als Kind.

Kommen diese Fotos wieder
in den alten Schuhkarton,
ist die Reise in das Damals
leider an der Endstation.

©Norbert van Tiggelen

 

Überlebenskünstler

Damals gab es keine Airbags,
und auch nicht das Internet,
Handys, iPods, Spielkonsolen -
nach dem Sandmann ging’s ins Bett.

Damals gab es keine Helme,
aus dem Garten Obst und Lauch;
tranken aus `nem Kran im Parke
oder aus dem Gartenschlauch.

Damals gab es drei Programme,
Sendezeit bis Mitternacht.
Doppelbetten, Zuckerstangen,
Murmeln spiel’n hat Spaß gemacht.

Damals gab es Lagerfeuer,
Bandenkriege im Revier;
Seifenkisten ohne Bremsen -
all das überlebten wir.

© Norbert van Tiggelen

 

Fußballbilder

Damals schon, als junger Wilder,
sammelte ich Fußballbilder.
Und auch heut noch mit Elan
schau ich sie mir gerne an:

Sammer, Breitner, Netzer, Kuntz
Rummenigge, Brehme, Strunz.
Beckenbauer, Ulli Stein
Magath, Fischer, Hölzenbein.

Seeler, Körbel, Mehmet Scholl
Ballack, Hässler,Thomas Doll,
Bomber Müller, Philipp Lahm,
Klinsmann, Litti, Olli Kahn.

Förster, Kohler, Klose, Thom,
Lehmann, Heynckes, Olaf Thon
Overrath, Libuda, Völler –
Lippens, Vogts und Andi Möller.

Effenberg, Matthäus, Freier,
Held, Podolski, Riedle, Maier.
Augenthaler, Erich Beer -
und da gibt’s noch viele mehr!

©Norbert van Tiggelen

 

Kriegsgeschichten

Kinder, hatten wir es damals
doch in unsrer Jugend schlecht.
Bomben fielen auch in Nächten,
alles war so ungerecht.

Hatten damals nichts zum Essen,
mussten oftmals betteln geh’n
und oft Stunden in der Kälte
vor den Zechen Wache steh’n.

Wenn Sirenen laut erheulten,
mussten wir ganz leise sein.
Meist in dunklen Kellerräumen
lagen wir bei Kerzenschein.

Diese Kinderlandverschickung
war für uns der größte Graus,
riss uns fort von den Geschwistern
und auch aus dem Elternhaus.

All die schlimmen Kriegsgeschichten
waren Gift für unsre Seelen.
Denn nicht selten, glaubt mir dieses,
mussten wir im Traum uns quälen.

©Norbert van Tiggelen

 

Weggefegt

Eisenbahner, Binnenschiffer
und der Bergmann standen mal
am „Glückaufplatz“ stolz und kräftig,
als Malocher–Ehrenmal.

Schimpfte sich sehr viele Jahre
würdig das „Dreimännereck“ -
doch wo seid ihr hingegangen?
Plötzlich ward ihr einfach weg.

Fördertürme, die einst ragten
über Siedlungen hinaus.
Wurden uns zudem genommen,
Schluss, Punkt, fertig, Ende, aus!

Krummer Hund, du alter Kämpfer,
dein Gerüst ist auch Geschicht’.
Was erinnert noch an Zeiten,
als du tatest deine Schicht?

Fort sind Spuren alter Tage,
die uns haben einst geprägt.
Ohne mal das Volk zu fragen,
hat man kalt sie weggefegt.

©Norbert van Tiggelen

 

Die Ritterzeit

In einer Zeit vor vielen Jahren,
wo noch Burgen Schutzschild waren,
wo Bauern ihre Felder pflegten
und Pferd und Rind im Stalle hegten -

Wo Artisten "Gaukler" hießen,
Ritter mit Dolch und Lanze stießen,
wo der Schmied die Waffen schärfte,
der Hofnarr oft das Volk nur nervte -

Wo des Ritters Rüstung glänzte,
der Bettler meist die Arbeit schwänzte,
im Kornspeicher die Ratten plagten,
die Wahrsager die Zukunft sagten -

Wo’s Katapult die Mauer sprengte,
man Diebe an den Galgen hängte,
des Messers Schneide glänzte klar,
des Königs Wohl das Größte war -

Wo Kettenhemden lautstark zischten,
Trickkünstler die Karten mischten;
auf Jahrmärkten das Volk sich traf,
der Bauer tauschte dort sein Schaf -

Der Bergfried war ein heil’ger Ort,
des Königs letzte Zuflucht dort
und "Fehde" hieß es da statt Streit -
das war die alte Ritterzeit!

© Norbert van Tiggelen

 

Alte Zeiten

 

Manchmal schließe ich die Augen,

lass den Gedanken freien Lauf,

denke an vergang’ne Tage,

in mir geht die Sonne auf.

 

Seh’ die großen Fördertürme,

die im Smog der Städte stehen,

Kumpels, die nach der Maloche

Arm in Arm zur Kneipe gehen.

 

Seh’ den Taubenschlag im Garten,

in dem Opas Rennpferd war,

dort verweilte nicht nur Hänschen,

manchmal auch der graue Star.

 

Seh’ die blassen Hinterhöfe,

wo die Jungs oft Fußball spielten

und die Mädchen brav bekleidet

Puppen in den Armen hielten.

 

Seh’ den Tante-Emma-Laden,

dort gab’s Waffelbruch und Eis,

Rollmops nur nach Art des Hauses,

Qualität zum kleinen Preis.

 

© Norbert van Tiggelen

 

Wir von damals

Wir von damals waren Kinder,
manchmal durchaus Besenbinder,
recht gewitzt und auch nicht dumm,
haute uns so schnell nichts um.

Möhren aßen wir mit Dreck,
Schuhe putzten wir mit Speck,
Pfeil und Bogen selbst gebaut,
aus dem Garten Obst geklaut.

Blaue Flecken an den Beinen,
nicht nur prügeln - auch vereinen.
Lag der Ball in Nachbars Garten,
mussten wir oft Stunden warten.

Säge, Zange, Nägel, Hammer,
Bretter aus der Abstellkammer,
sorgten nie für Langeweile
und für Spaß in Windeseile.

Seifenkisten waren Renner,
Fußballstars die Supermänner,
Buden hoch im Baum gebaut,
ständig abgeschürfte Haut.

Mit dem Fahrrad langgelegt,
schmerzhaft in die Hand gesägt.
Barfuss über heiße Straßen,
rumgejammert wurd’ in Maßen.

Liebe Kinder, seid mal ehrlich:
Lebten wir nicht auch gefährlich?
Dennoch ist das eine klar -
unsre Zeit war wunderbar!

© Norbert van Tiggelen

 

 

Nostalgie

Keinen Kampf um Einkaufswagen,
auch kein lautes Kindsgeschrei;
Herzblut pochte in Regalen,
vom Schnittbrot bis zum Bio-Ei.

Auf dem kalten Tresen glänzten
Bonbongläser, hochpoliert;
fandest keinen launisch’ Kunden,
der sich kalt im Gang verirrt’.

Ein Stück Fleischwurst an der Theke
reichte man in Kinderhände,
saß das Geld nicht ganz so locker,
gab’s Kredit bis Monatsende.

Wie gern ging ich als kleiner Bub
in diese schmucken Lädchen rein,
wo man immer lieb gefragt wurd’:
„Bitteschön, darf’s noch was sein?“

Einkauf an der Straßenecke,
stressfrei und in Harmonie,
dabei Plaudern mit dem Nachbarn -
das war pure Nostalgie.

© Norbert van Tiggelen

 

Es war einmal

Es war einmal vor vielen Jahren,
zu einer Zeit ganz ohne Maus.
Da lebten die Familien glücklich,
scherzten, sangen, gingen aus.

Eltern unternahmen freudig
mit den Kindern irgendwas.
Hauptsache, man war zusammen,
das war doch der größte Spaß.

Wandern gehen, ab zum Baden,
oder eine Fahrradtour
waren einst beliebte Dinge,
die man tat in der Natur.

Karten spielen oder basteln
- allesamt an einem Tisch -
Stadt, Land, Fluss und Denkaufgaben
hielten uns die Sinne frisch.

Heute starrt man auf den Bildschirm,
surft nur noch durch’s Internet.
Einst so wunderbare Ehen
liegen auf dem Sterbebett

©Norbert van Tiggelen

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